Wien, März 2021
Im letzten Frühjahr haben wir uns gefreut, Ihnen einen Newsletter voller guter Nachrichten schreiben zu können. Kaum jedoch, dass der Brief an Sie fertig war, holte uns völlig überraschend der erste Lockdown ein.
Vielleicht ist Ihnen gleich aufgefallen, dass in dieser Ausgabe unseres Newsletters erstmals keine neuen Bilder von den Kindern aus der Hariharananda Balashram Internatsschule zu finden sind und auch keine aus den Hariharananda Charitable Health Centers (HCHC). Die traurige Wahrheit ist: Seit März 2020 haben uns keine Fotos erreicht, und nach diesem schwierigen Jahr können wir Ihnen kaum gute Nachrichten aus Indien überbringen – wohl aber ein großes Stück Hoffnung!
Dass wir mit Hoffnung in die Zukunft blicken können, dafür gilt Ihnen, liebe Freunde von Hand in Hand, unser herzlichster Dank! Ihre treue Unterstützung – gerade auch in diesen stürmischen Zeiten –gibt unserer Vision neue Kraft: Gemeinsam für eine blühende Zukunft auf unser aller Mutter Erde, für eine Welt frei von Angst, Armut und Not!
Dafür sind Liebe und Mitgefühl grundlegend. Dem Leben mit Mitgefühl zu begegnen, kann manchmal sehr schwer sein und verlangt zuweilen, dass wir all unseren Mut zusammennehmen, um für unsere Welt, wie sie ist, offen zu bleiben. Doch dieser Mut lohnt sich immer, denn Mitgefühl ist Leben – und „das Leben ist kein leerer Traum!“ (Paramahamsa Hariharananda)
Wer von uns hätte im vergangenen Frühling damit gerechnet, dass wir kurz davor stehen, eine Pandemie zu erleben? Dass es nicht mehr möglich sein wird, sich zu einer Tasse Tee zu verabreden? Dass die Kinder nicht im Balashram bleiben können? Und dass der Betrieb des Krankenhauses in Jagatpur plötzlich nur noch von einem einzigen Arzt aufrechterhalten werden kann?
Wie jedes Jahr wählte die zuständige Kommission der Prajnana Mission im Frühling letzten Jahres unter den Ärmsten der Armen 40 Kinder aus, die neu in den Balashram aufgenommen werden sollten. Anders als in den 20 Jahren davor, konnten diese Kinder bis heute nicht in den Balashram kommen, da die Schule coronabedingt schließen musste. Dennoch: auch in diesem Frühling wurden weitere 40 in extremer Armut lebende Kinder zur Aufnahme in den Balashram registriert.
Liebe Freunde, lassen Sie uns an dieser Stelle kurz innehalten: Während die Pandemie Hunger und Not in dieser Welt weiter verschärft, ermöglicht unser aller gemeinsames Engagement, dass mit Beginn des Schuljahres in Indien, also voraussichtlich im April 2021, 80 Kinder neu in den Balashram aufgenommen und so aus der Not bitterster Armut errettet werden. Die Schule beherbergt ab April 564 Kinder. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!
Nachdem die Kinder – als Maßnahme der Regierung gegen die Ausbreitung von Corona – die Schule verlassen mussten, konnte ein Jahrgang nach dem anderen zurück in den Balashram gebracht werden. Infolge der seelischen und körperlichen Belastung für die Kinder, den Quarantäne- und Testvorschriften und der um sich greifenden Angst, gestaltet sich die Integration der Kinder als ein langwieriger und schwieriger Prozess.
Die entsprechende Versorgung der Kinder im Balashram erhöht die Ausgaben für Gesundheitsleistungen, auch steigen die Kosten für den Unterricht, um das Versäumte nachzuholen. Dabei ist die Integration von 80 kleinen Kindern, mit traumatischen Erfahrungen von Armut und Pandemie im Gepäck, eine unvorstellbar große Aufgabe.
Ebenso schwierig ist die Situation in den HCHC Gesundheitszentren. Viele Kranke in Indien können seit Ausbruch der Pandemie keinen Arzt aufsuchen, da nur wenige verfügbar sind und private Krankenhäuser zu Covid-Zentren umfunktioniert wurden. Die überwiegende Mehrheit der Ärzte in den HCHC Gesundheits-zentren ist pensioniert und arbeitet ehren-amtlich. Aufgrund ihres Alters zählen die Ärzte nun also selbst zur Corona-Risikogruppe. Ein einziger Arzt hat bis zum Anfang des Jahres den Betrieb in der Tagesklinik in Jagatpur aufrecht-erhalten! Ihm gebührt all unser Respekt. In der Zwischenzeit helfen weitere Ärzte bei der Versorgung von Kranken.
Mit der erfolgreichen Entwicklung unserer Projekte ist auch die Verantwortung von Hand in Hand und der Prajnana Mission größer ge-worden und mit Corona noch einmal sprung-haft angestiegen. Hand in Hand muss wachsen - und Sie, liebe Freunde, haben uns gezeigt, Hand in Hand kann und wird wachsen.
Wie Sonnenstrahlen im Winter hat Ihre Unterstützung inmitten der Krise neue Perspektiven aufkeimen lassen. Sie haben unsere Projekte weiter finanziell unterstützt, mehr denn je Ihre Ideen, Talente und Fähig-keiten eingebracht und uns Ihre wertvolle Zeit geschenkt.
Im September erreichte uns die erste Joy-CArt als ein in allen Farben der Freude leuchtendes Symbol der Großzügigkeit und Fülle gegen den Hunger in der Welt. Im Januar ermöglichte vereinte Hilfsbereitschaft von Indien über Deutschland, die Schweiz bis nach Österreich das erste Hand in Hand Joy-Concert, um der Pandemie und ihren Folgen mit der heilenden Kraft meditativer Musik entgegenzuwirken. Und im Februar startete ausgehend von der Schweiz in vielen Ländern Europas das Joy-Fasting für Hand in Hand, denn weniger kann für uns alle mehr sein - und ganz besonders für die Kinder in Indien.
Bleiben Sie mit uns am Ball! Wenn wir Menschen uns voll Mitgefühl und Wohlwollen zusammen-tun, uns über alle Länder dieser Welt hinweg vernetzen - dann können Träume wahr werden!
Sie haben es bewiesen, es gibt keine Krise, in welcher nicht die Wende hin zum Guten keimen kann. Nach jedem noch so tiefen Winter, zieht der Frühling farbenfroh ins Land und mit ihm ein hoffnungsvolles Aufatmen und frische Freude!
Von ganzem Herzen Danke ♥
Ihr Peter van Breukelen